Über mich

1985 geboren als Katharina Maria Nowak, als fünftes Kind von Beate Ingeburg Protze und Walter Karl Andreas Nowak, verwebt mit allem und allen, die vor mir kamen. Und nach mir gehen werden. Jeden Tag ein Stückchen mehr davon erkennend, bin ich auf dem Weg durch die klimatischen Breiten meiner Innen- und Außenwelten. Manchmal quirlig forschend, manchmal überwältigend matt. Ganz oft auch neugierig lauschend, den Klängen, Gerüchen und Bewegungen dieser beseelten Welt, sowie den endlosen Schleifen eines sterbenden Weltbildes, das sich westliche Moderne nennt und uns alle, mal mehr, mal weniger, durchdrängt.

Durch meine wissenschaftliche Ausbildung kam ich mit zahlreichen Theorien über die menschliche Existenz und Kulturgeschichte in Kontakt, und orientierte mich immer mehr an kultureller Vielfalt, Deutungsmacht und Mensch-Natur-Beziehungen. Bald zog es mich mehr und mehr in körperbezogene Erfahrungsräume, in denen ich mich langsam meiner Taubheit und Lebendigkeit annäherte. Mir wurde klar, dass auch wenn die westliche Wissenschaft aus zum Teil sehr ganzheitlich-orientierten Erkundungen entstand und teilweise auch damit fortschreitet, doch so einiges davon immer wieder entkoppelt wurde und wird. Also mussten andere Bezugssysteme und eine alt-neue Erfahrbarkeit her: mein Soma. Und die Somas der anderen um mich herum.

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Soma ist dieses wundervolle griechische Wort, das wohl am ehesten mit Körpergeist übersetzt werden kann. Es umfasst also die in unserer Kultur voneinander getrennten Bezugsrahmen für Körper, Geist und sogar Seele. Die Erforschung und Rückverbindung dieser abgespaltenen Instanzen wurde schnell zu meiner Leidenschaft. Die somatischen Räume dafür öffneten sich bei Know Your Flow und Sensing the Change mit Leichtigkeit und Schwere, Freude und Trauer, Hingabe und Scheu. Öffnungen, Verluste und Trennungen, ich begann mich zu schälen. Berührung und Körperkontakt zeigten sich in neuen Facetten und Gewändern. Beim Erforschen von somatischer Gemeinschaft und bindungssicheren Beziehungen landete ich in unendlichen Weiten und Tiefen. Das Leiden und Sterben meines Vaters durfte ich aus unmittelbarer Nähe in unserem Familienhaus bezeugen. Ebenso das in die Welt kommen von Mahi, dem Sohn von Alicia, bei einer magisch-unspektakulären Hausgeburt. Beides sind unbeschreibliche Momente, die mich ganz nah an die großen Tore von Anfang und Ende des menschlichen Lebens geführt haben. Und deren wiederkehrende zyklische Weisheit mir ganz viel für das Dazwischen gelehrt hat. In unserer Kultur werden die Geburt und der Tod nicht oft miteinander in Zusammenhang gebracht. Ich habe jedoch den Essenzraum, in dem beide stattfinden können, als sehr ähnlich erlebt.

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Eine meiner wichtigsten Lehrerinnen sagte einmal, umso mehr wir uns mit dem Tod befassen, umso besser verstehen wir das Leben. Und vielleicht sogar Beziehungen, was ich noch hinzufüge, so können sie doch, wenn sie zu Ende gehen, wie ein Tod sein, den wir sterben. Auch diese Erfahrung musste und durfte ich mehrmals erleben. So schmerzhaft dies auch war, so kann ich heute, Stück für Stück, jede Trennung auch als eine Art Rückkehr zum wahren Kern meines Selbst betrachten. Als einen tiefgehenden Wandlungsprozess, der den Tod des alten Sebstbildes vorraus setzt, damit sich das wahre Selbst auf nicht-lineare Weise verfestigen kann. Metaphorisches Sterben, um zu werden. Das kann ich zumindest aus der Perspektive eines hier in menschlicher Form verankerten Somas sagen. Wie es auf den anderen Seiten vor der Geburt und nach dem Tod so aussieht, wird wohl immer auch ein nie vollständig von uns in Worten beschreibbares Mysterium bleiben.

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